Gutscheine eingelöst
Letztlich starteten wir doch mit der kompletten Truppe per Taxibus Richtung Düsseldorfer Flughafen, denn Albany hatte sich offensichtlich doch noch dazu entschieden, so wie alle anderen, nach Kempen zu kommen. Vollzählig, stimmte natürlich nicht ganz, da Guva nach dem Tod seiner Mutter, diese Tour verständlicherweise absagte.
Oma und Michi waren nun die Allein-Organisatoren, insbesondere weil auch noch der eigentlich geplante Halbbruder Omas,
der „Wiener-Michi“, verletzungsbedingt abgesagt hatte.
Mit dem Startbier im Taxi (für MB und Präsi gleich zwei) erreichten wir pünktlich den Flughafen, checkten ein und nahmen danach noch weitere zwei Bierchen – davon eine Geburtstagsrunde des Tigers, zu uns.
Der Flug verlief reibungslos und nach langen fünf Jahren Wartezeit war es vollbracht: Die hart erkämpften Austria-Airline-Gutscheine waren eingelöst.
In Wien angekommen, folgte der nächste Check-In. Nämlich der ins Space-Hotel, gebucht von dem, der nicht dabei war – Guva. Rezeption, Theke, Lounge, Bar, Schränke, Ablagen – alles Fehlanzeige. Das Hotel war ein großer Raum mit Schlafkapseln, einer Couch, einem Tisch, zwei Klos, zwei Duschen und ein paar Waschbecken.
Beim Erblicken dieser neuen Erfahrung kippten gleichzeitig alle acht Kinnladen der versammelten Truppe weit nach unten. Nur hatte niemand den Mut, das Wort „neues Hotel“ in den Mund zu nehmen.
Somit war das Schicksal besiegelt und wer die Kabine zudem teilen musste, durfte endgültig und ohne jeden Zweifel von der „Arschkarte“ sprechen.
Also raus aus der Bude und ab ins Vergnügen. Nach etwas "Sightseeing" durch Wien mit beispielsweise dem Stephansplatz und dem Parlament, erreichten wir die nette Location „Im Café“, wo wir am langen Tisch Platz nahmen, leckeres Bier tranken, die ersten Erlebnisse austauschten und dann das Kinderspiel „Kugel ins Loch“ spielten. Der Beginn des Tour-Heros.
Von dort mussten wir nach gemütlicher Zeit aufbrechen, denn die Wiener Schnitzel warteten auf uns. Um etwas Wegstrecke inklusive U-Bahn-Fahrten kamen wir im Allgemeinen nicht herum. Sehr zum Leidwesen des Tigers, der am liebsten nur noch sitzen würde. Die Anstrengung hatte für Kulturinteressierte auf jeden Fall etwas für sich. Aber natürlich gibt es auch Kulturbanausen.
Platz genommen im edlen „Bierbeisl Einstein“, lagen die Schnitzel so schnell auf unseren Tellern, dass einem schon fast schwindelig wurde. Es schmeckte allen sehr gut. Oder zumindest fast allen. Olli hatte bereits im Vorfeld Angst hier rausgeschmissen zu werden. Aber alles ging gut und der dritte Akt erfolgte in „Joe`s Pizza & Pub“, wo wir die Bundesliga-Partie der Bayern gegen Leverkusen verfolgten. Hochklassig mit gerechtem Ausgang von 2:2.
Auch dort schmeckte der Gerstensaft, wobei traditionell so einige Tippligisten inzwischen schon auf Kaffee, Cola und Wasser umgestellt hatten. Trotz der einsetzenden Müdigkeit, wurde es letztlich etwa 01:30 Uhr, als wir die Space-Kapseln wieder erreicht hatten und uns wie Bolle auf die anstehende Nacht freuten.
Am Samstagmorgen purzelten wir aus unseren Kapseln und sahen wirklich aus wie zerrupfte Hühnchen. Alkohol plus Space-Kapsel ist wahrlich der sichere Untergang.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und tatsächlich päppelte uns das Frühstück im „Café Stein“ von nebenan wieder auf, so dass wir angekommen am Prater, eine muntere Minigolf-Runde hinlegten.
Zeitlich mit über zwei Stunden sehr lange, in der "Hero-Wertung" aber eher eine Kleinigkeit. Einen kurzen Schock-Moment steuerte der Präsi bei, den eine in der Bierbüchse befindliche Wespe stach. Glücklicherweise blieb es bei einer dicken Lippe ohne weitere Probleme.
Nach 18 Bahnen war für fast Alle Schluss, denn Albany strich aufgrund des Besuches bei seiner Schwester, schon bei Bahn 13 die Segel. Bruno, Oma und Präsi liefen hier aufs Siegerpodest.
Schräg gegenüber der Mini-Golf-Bahn, fanden wir erneut einen Platz im Biergarten namens „Im Biergarten“. Wie üblich das wichtigste: Bier, vornehmlich tschechischer Art. Dann bat Michi den Kellner eine Zahl auf ein Blatt zu schreiben. Der wiederum fragte, ob man in Englisch kommunizieren könne. Deshalb wiederholte Michi sein Anliegen: „Bitte eine Zahl aufschreiben“.
Perfekte Englisch halt. Was mit Zahl gut funktionierte, ging später auch noch mit Papier. Ja, ja. Papier heißt auch in Englisch: Papier ! Wir blieben am Prater und nahmen Würstchen zu uns: `Ne Eitrige von der Eitrigen, denn die Bedienung in dieser Bude kam der Bezeichnung der Wiener Fleisch-Spezialität äußerst nahe.
Danach folgten die schönsten Stunden in Wien. Da war sich die Runde ziemlich einig. Auch hier musste etwas Reiseaufwand in Kauf genommen werden, doch dann saßen wir endlich bei herrlichem Wetter an der Donau im „Copa Beach“, quatschen, tranken, lachten und sonnten uns. Außerdem erfreuten wir uns am nächsten Hero-Spiel: Maier!
Diesmal traf es MB sehr hart, denn sein Präsident knallte ihm insgesamt satte fünf 1-2-Kombinationen vor den Schädel. Die Liga hatte Spaß daran. Vielleicht war es als kleine Strafe anzusehen, denn trotz der insgesamt schönen Stunden nervte eines: MB`s ständige Fußballansagen über jedes einzeln gefallene Tor, gefühlt aller Spiele, die an diesem Tag stattfanden.
Zurück zum Hotel, wo Selim wieder zu uns stieß, machten wir uns frisch und landeten zunächst dort, wo wir am Vortag nur Bier tranken: Im Café. Diesmal zum Abendessen.
Der Präsident ließ die Ausweiskontrolle walten und deutete auf gleich fünf Betroffene hin. Auch hier könnte man schon fast von Tradition sprechen, denn es wurde natürlich moniert. Zwei hatten das Zeitfenster nicht mehr im Visier und bei einem
versagte das Handy-Akku. Machte das Versäumnis aber nicht wett.
Abends folgte der Abschluss im Volksgarten. Wir hatten uns für eine sehr schöne und große Diskothek, mit einigen Spezialeffekten, entschieden. Allerdings gab es hier berechtigterweise zu beklagen, dass weder die Musik, noch das Durchschnittsalter der restlichen Gäste auf uns zu geschnitten waren. Kurz gesagt: Es hätten unsere Kinder sein können …
Auch die zweite Nacht in unseren geliebten Space-Kapseln, haben wir dann irgendwie hinter uns gebracht und am Sonntag standen die Zeichen natürlich auf Rückflug. Ein nochmaliges Frühstück im „Cafe Stein“, die Fahrt bis zum Bahnhof,
der Gang ins Straßencafé „Hans im Glück“ und die Abreise in zwei Gruppen, aufgrund zwei verschiedener Flieger. So der Sonntag.
Nach einer abwechslungsreichen Tour landeten alle wieder im eigenen Bett .. und das war auch gut so!