Eine Geschichte von zwei neuen Hai-Arten, einer Kiffer-Bude und der ständigen Angst operiert zu werden.
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Als acht Erlebnis-Reisende der TIPLIGA am 13. September 2018, das Heimatland eines Mitstreiters, nämlich ALBANY, entdecken wollten, gingen sie noch vom reibungslosen Ablauf der Erlebnisreise aus.
Sie waren ausgestattet mit Future-Turnschuhen, aus eigenen Reihen gesponsert. Der Reisende Michi war deswegen hin und weg.
Sie waren motiviert durch Präsidenten-Verse, mit Empfehlung zu einer südländischen Einstellung, da der Reiseleiter als Chaot einzustufen war.
Sie kannten bereits ihre Zimmerbelegungen, die der Reisende Achim kundgetan und mit albanischen Fußballnamen betitelt hatte. Und sie waren musikalisch gut bestückt, dank reich gefüllter Playlist. Nur auf eines waren sie nicht vorbereitet: Auf Austrian Airlines!
Schnell schickten die Reisenden ihrem daheim gebliebenen Kumpel, dem Tiger, erste Tour-Fotos, die er prompt mit dem Satz kommentierte: „Ja das sieht doch schon mal gut aus“, was sich zum Leitspruch im beliebten Whats-App-Chat entwickelte.
Aber zurück zur Airline. Da der Flieger in Düsseldorf verspätet startete, schaute die Erlebnis-Reisegruppe, die sich noch durch den kompletten Wiener Flughafen samt Passkontrolle gehetzt hatte, wie die Rolltreppe am Anschlussflieger langsam zurückgezogen wurde.
Zwei Frustbier im Flughafen und ein Formel-1-Taxifahrer, der die Meute zum Hotel nach Rust fuhr, war die Folge. Das Hotel bot viel Komfort und sehr leckere Omeletts, von denen der Reisende Achim gleich drei verspeiste. ABER ES WOLLTE NIEMAND NACH RUST.
Ein Tag der Erlebnisreise war platt. Am Folgetag startete die erste Tirana-Maschine erst mittags und wieder mit Verspätung. Fassungslosigkeit in allen Köpfen, aber der Reisende Guva machte Mut mit dem Hinweis einer finanziellen Rückerstattung.
Die Reisegruppe hüpfte nach Ankunft in Tirana in einen Kleinbus, startete die Playlist und holte recht bald Bier heran. Ein erstes Tour-Gefühl. Kurz vor Erreichen Dhermis, folgte ein Abendessen in den Bergen. Lecker. Zuvor plädierte der Reisende Oma noch dafür, den Bierkonsum zu reduzieren, damit weniger gepinkelt wird. Quatsch!
Als Dhermi dann tatsächlich erreicht war, stellte man ironisch fest, dass das verdammt schnell ging. Einchecken, dann ein Promenadengang hin zu einer Art Disco-Terrasse mit scheiß Musik. Das war aber fast schon egal. Die Erlebnis-Reisegruppe setzte jetzt alles auf die drei folgenden Tagen.
… und sollte auch endlich belohnt werden !
Der herrliche nächste Tag startete mit Frühstück und dem Beginn des Albany-Wettbewerbes in Form von Tiger-Gedächtnis-Bingo. Ihm zu Ehren wurde also BINGO gespielt und gleich sollte der Reisende Präsi gefuscht haben. Weit gefehlt. Die betreffende Nr. 1 gab es nicht zweimal, sie wurde lediglich wieder in den Pott geschmissen und deshalb zweimal gezogen.
Das anschließende „Ich dreh doch“ (Flummi im Glas drehen), wurde vom Reisenden Olli falsch verstanden. Der Flummi sollte nicht auf ewig gedreht werden. Ein kurzer Zug an Ollis Arm beendete den Drehwurm.
Nun rüber zum Strand. Die Sonne lachte, das Wasser war glasklar, der Blick aufs Meer, den Sand und die Berge atemberaubend. Eine Bootstour wurde abgelehnt, statt dessen ein albanischer Bier-Esel, im Takt von einer Stunde, installiert und die Spielchen nahmen ihren Lauf. Oder man könnte sagen, sie blieben beim „Fäden ziehen“ erstmal stecken.
Die Ausführung war nicht mehr bekannt, so wurde aus einem geplanten Schnellspiel, ein Spektakel über den halben Nachmittag hinweg. Mit immer wechselnden Regeln. Bester Fädenzieher: der Reisende Achim.
Es folgten weitere Spielchen, wie Münzen Drehen, Löffel-Katapult und Münzen Werfen. Zwischendrin freute sich der größte Teil der Reisegruppe über den 2:1-Erfolg der Borussia über Schalke und jede Menge Goldtipps. Das alles beim Abendessen am Tisch und auf dem Weg zum nächsten Lokal.
Ausklang fand der zweite Dhermi-Abend genau dort: Auf der Terrasse des nächsten Lokals, wo munter das Würfelspiel -30- gespielt wurde und für wirklich „gute Lohne“ sorgte. Urlaubsstimmung pur!
Auf dem späten Heimweg stoppten die Reisenden Guva, MB und Präsi mit ihrem Reiseleiter Selim noch an der Kiffer-Bude am Strand. Der vollgedröhnte Inhaber freute sich so sehr über den späten Besuch, dass er seine Leute schnell ein Stück Strandweg abbrechen ließ, um das Lagerfeuer wieder zu entfachen. Dann reichte er auch schon die erste „Hooka“. Sehr zur Freude des Reisenden MB. In trauter Verbundenheit kiffte und paffte man miteinander. Ein Erlebnis!
Der dritte Dhermi-Tag, begann mit Frühstück und der Möglichkeit, am Quiz teilzunehmen. Ein paar Strategen verzichteten, die Mehrheit stieg ein und war erfolgreich. Der Erfolgreichste war der Reisende Guva. Oma aber wusste den schnellsten gemessenen Handballwurf mit 122 km/h. Respekt.
Beim Blatt Ansaugen war es wieder Guva, der die Bestmarke brachte, wogegen Selim, der Reiseleiter selbst, den Tampon-Lauf gewann.
Ja, ja. Zu diesem Zeitpunkt war er wieder zur Reisegruppe zurückgekehrt, nachdem er eine Dreiviertelstunde für `ne Tüte Bier unterwegs war. Aber stets in Sichtweite. Doch großes Lob: er regelte hier alles!
Zwar war die Erlebnis-Reisegruppe schwer spielerisch beschäftigt, doch keineswegs ausschließlich. Zeit bot sich genug, am Strand zu faulenzen und dabei den albanischen Gestalten zuzuschauen, die damit zu tun hatten, rings um die Reisegruppe herum, alles abzubauen.
Außerdem zog es die Gruppe sehr gerne ins Meer. Wegen des erquickenden Wassers - ja. Aber vielmehr spekulierte man auf die Dienste der neu entdeckten Hai-Art - dem Schwanzlutscher-Hai. Dummerweise war das Baden gleichermaßen mit einem Risiko verbunden.
Denn in exakt dem gleichen Meer, war zur gleichen Zeit auch der Arschficker-Hai unterwegs. Als der Reisende Oma zu seiner etwas weit hinausgeschwommenen Gruppe schwamm, ruckelte er plötzlich. Sofort vermutete man, dass hier die zweite Spezi zugeschlagen hatte: der Arschficker-Hai.
Zurück zwischen den Strand-Liegen, servierte jeder mal als Kellner. In entsprechendem Outfit versteht sich. Bester aller wurde der Erlebnisreisende Oma, der als einziger allen sieben Gästen das richtige Getränk ausschenkte. Zu beachten war dabei, dass nach der Bestellung die Plätze getauscht wurden. Prost: Jedes Mal ein halbes Bier.
Nicht das die Spiele schon aufregend genug waren, setzte mehrfach auch noch der „Warschau-Effekt“ ein, wie Spielleiter Präsi ihn wegen der gleichen Weise die Tabelle durcheinander zu wirbeln (vgl. Warschau 2017), nannte.
Am Strand oder in der Strandbar, endete das Abenteuer Dhermi und die Reisegruppe trat noch am selben Nachmittag den Rückweg nach Tirana an. Falsch, sogar einer mehr. Denn der Reiseleiter nahm noch einen Landsmann mit, der sich in Vlore als Ex-Knacki bei der Polizei melden musste.
Dass es sich hier um einen Drogenkriminellen handelte, schockte die Abenteuer-Truppe nicht. Im Gegenteil. Alle waren erleichtert, dass es sich nicht um einen Arzt handelte. Denn die ständige Angst operiert zu werden, um den Organ-Handel anzukurbeln, herrschte vor.
In Vlore bot der Reiseleiter das bislang schönste Ambiente. Nachdem er den Bus durch Marihuana-Berge (der Duft klebte in der Nase) steuerte, offenbarte sich auf dem Gipfel bei herrlichstem Meer- u. Berge-Blick ein Restaurant, wo die Abenteurer auf der Terrasse Platz nahmen.
Nach aufreibender Bestellung, musste man leider auf gezapftes Bier und Fisch verzichten. Diese Wünsche wurden durch Ziege und Lamm ersetzt.
Würfeln über 30 Sekunden machte den Reisenden Guva zum Albany-Sieger. Am nächsten Tag bekannt gegeben. Deutlich intensiver in Erinnerung blieb aber, der fehlerfreie Gesangsvortrag des ALBANY-Songs. Von Guido gesungen, von Selim gefilmt.
Am sehr späten Abend erreichte der Tross endlich Tirana. Im Bus mal eingepennt, gerädert und fertig, gingen alle von einem Absacker Nähe des Hotels aus. Insbesondere weil der Reiseleiter bei Mama schlafen wollte.
Es kam anders. Mit dem Balkanjungen an der Spitze, zeigte genau dieser seine Heimatstadt bei einem ausgedehnten Spaziergang durch Tirana mit der Endstation „Billionaire“. Dort nahm die Gruppe dann aber das endgültig letzte Getränk des Tages und philosophierte über Bettel- und Klaukinder, die am Eingang standen.
Der kommende Tirana-Morgen war mit einem Lauf im Viereck, nicht wirklich der Rede wert. Der Reisende Guva hatte sich hier eine Stunde mehr gegönnt. Das anschließende Café mit Bierverzehr, war da schon besser. Dann noch ein Einkaufszentrum und die Rückfahrt zum Flughafen.
Generell klappte die Rückreise ohne Vorkommnisse und es liefen die Hochrechnungen, wieviel Geld die Rückerstattung bringen wird. Zwischendurch wurde der Abenteurer MB immer wieder mal gefragt, wie der FC gespielt hat. Denn Sonntags rollte in Kölle der Ball, wo der phänomenale SC Paderborn mit 5:3 gewann.
In Düsseldorf endete das, was auch exakt so angekündigt worden war: Eine echte Erlebnisreise - und zwar eine sehr schöne!